Mehrkampf-Premierensieg für Sophie Kruse – Greta Steffgen gewinnt Bronze
Der Paderborner Ahorn-Sportpark ist regelmäßig Austragungsort für die Westfälischen U16-Hallen-und auch für FLVW-Freiluft-Meisterschaften. Nach zwei Jahren Pandemieunterbrechung wurden am vergangenen Sonntag die Blockmehrkampf-Meisterschaften der Altersklassen U16 auf der wunderschönen ostwestfälischen Sportanlage durchgeführt.
Leichtathletikverein Rheine hat zwei heiße Eisen im Feuer
Der Leichtathletikvereins Rheine hatte erstmals nach 2015 mit Sophie Kruse und Greta Steffgen nach den Vormeldungen zwei heiße Eisen im Blockwettkampf Wurf der W14 am Start. Beide präsentierten sich in blendender Verfassung bei ihrer Mehrkampf-Premiere auf westfälischer Ebene. Sophie Kruse war an diesem Tag nicht zu schlagen und Greta Steffgen unterstrich mit dem Bronzerang die gute Form des LAV-Duos. Zahlreiche persönliche Bestleistungen schmückten das tolle Ergebnis der beiden W14-Talente an diesem Tag aus.
Kern dieses Vielseitigkeitswettkampfes der U16 in der Leichtathletik sind 100m, 80m Hürden und der Weitsprung. Zwei weitere Disziplinen vervollständigen dann den spezifischen Blockmehrkampf: Hochsprung und Speerwurf (Block Sprint/ Sprung), Ballwurf und 2000m (Block Lauf), Kugelstoßen und Diskuswurf (Block Wurf). Alle fünf Wettbewerbe müssen an einem Tag absolviert werden.
100m – Wettkampfauftakt mit persönlichen Bestleistungen
Bei ihrer zweiten westfälischen Meisterschaft stand mit dem 100m-Lauf die erste Entscheidung um 11:40Uhr auf dem Zeitplan. Nur diese Startzeit war wie im Nachwuchsmehrkampf üblich verbindlich. Alle weiteren Zeitpunkte wurden am Sonntag vor dem Hintergrund einer reibungslosen Organisation und insbesondere vor den angekündigten Unwetterwarnungen für Ostwestfalen angepasst. Dieses erfordert für die jungen Sportlerinnen hohe Flexibilität und Anpassungsbereitschaft. Dieses gelang den beiden LAV-Athletinnen gleich zu Beginn des Wettkampftages mit einem sehr guter Sprint-Auftakt blendend. Sowohl Sophie Kruse mit 13,93sec., als auch Greta Steffgen mit 14,43sec. liefen persönliche Bestleistung und lagen nach der ersten Disziplin auf Rang zwei und fünf.
Doppelsieg im Kugelstoßen – Sophie Kruse und Greta Steffgen als Einzige über 8m
Dieses sollte sich an der zweiten Station, der Kugelstoßanlage ändern. Gleich mit dem ersten Versuch legte Greta Steffgen die 3-kg-Kugel auf ihre Tagesbestweite von 8,42m und schrammt nur 3cm an ihrem persönlichen Rekord vorbei. Nach soliden 8,15m mit dem ersten Stoß, ballte Sophie Kruse nach dem zweiten die Faust. Über die 8,5m-Marke war ihre Eisenkugel geflogen. Gemessen wurden exakt 8,65m und somit eine beachtliche Steigerung ihrer Bestweite um einen halben Meter! Sophie und Greta setzten mehr als 1,20m zwischen sich und die Konkurrenz aus Dülmen, Gelsenkirchen und Minden/ Lübbecke. Mit diesen überzeugenden Resultaten übernahm Sophie Kruse deutlich die Führung in der Gesamtwertung, gefolgt von ihrer Trainingskollegin Greta Steffgen.
80m-Hürdenlauf – Wettkampfumstellung wegen Gewitterwarnung
Vor dem Hintergrund eines drohenden Gewitters wurde nun der 80m-Hürdenlauf dem Weitsprung vorgezogen. Was sich im Training schon andeutete setzte sich bei Sophie Kruse beim Start zur ersten Hürde fort. Durch ihre verbesserte Schnelligkeit in Kombination mit Rückenwind kam sie zu nah an die erste Hürde. Dieser technische Fehler kostete ihr wertvolle Zeit (14,54sec.). Jedoch büßte sie als Zweitplatzierte im Hürdenwald gegenüber der Disziplinsiegerin lediglich 16 Punkte ein. Damit konnte sie die Spitzenposition in der Gesamtwertung behaupten.
Greta Steffgen, bislang noch ohne Ergebnis auf die Hürdenstrecke, schlug sich achtbar und sammelte mit 16,16sec. wertvolle Punkte. Vor der vierten Disziplinen lag sie damit auf Rang drei.
Weitsprung – nächster Disziplinsieg für Sophie Kruse – Greta Steffgen mit Bestleistung
Der Wettkampf setzte sich nun im Weitsprung fort. Für beide Athletinnen hieß es erst einmal einen Sprung sicher und gültig auf das Brett zu setzen und das gelang Greta Steffgen und Sophie Kruse richtig gut. Für Sophie Kruse zählt der Weitsprung zu ihren absoluten Stärken. Dies bewies sie sofort zum Auftakt an der Weitsprunggrube. Ihr erster Statz wurde mit 4,66m gemessen; im zweiten Durchgang steigerte sie ihren erst 10 Tage alten Hausrekord auf 4,83m. Damit war sie stärkste Weitspringerin im Gesamtfeld. Über eine neue Bestleistung jubelte auch Greta Steffgen. Sie trat im ersten Versuch optimal den Absprungbalken und hob ihre Bestleistung gleich um 18cm auf 4,36m.
Diskuswurf – Greta Steffgen kämpferisch, Gesamtsieg für Sophie Kruse
Zum Abschluss des Mehrkampfes stand für alle Athletinnen nun der Diskuswurf an. Als einzige Werferinnen der Konkurrenz warfen die beiden Rheinenserinnen aus der Drehung. Sophie Kruse führte „eigentlich“ unheilholbar mit über 100 Punkten Vorsprung in der Gesamtwertung. Für sie hieß es, nur einen gültigen Versuch in den Sektor zu bringen. Wollte Greta Steffgen den Silberrang einnehmen, musste sie 4,50m weiter als die bis dahin Zweitplatzierte werfen. Die vierte der westfälischen Einzelmeisterschaften von Hagen mobilisierte noch einmal alle ihre Reserven. In der finalen Disziplin landete ihre 1-kg-Scheibe im ersten Durchgang beim einzigen 20m-Wurf der Konkurrenz. Mit 20,73m kam die Münsterlandmeisterin bis auf 4cm an ihre persönlichen Bestweite heran. Letztendlich fehlten Greta sechs Punkte oder 0,5m zum zweiten Rang. Sophie Kruse war nun doch sichtlich die Nervosität anzumerken, dass sie möglicherweise vor ihrem ersten Westfalenmeistertitel stand. Mit einem sicheren ersten Wurf und einem soliden Ergebnis im zweiten von 18,16m, konnte sie ihren Vorsprung in der Endaddition sogar ausbauen und den Gesamtsieg nach Hause bringen.
Mega-stolz nahm Sophie Kruse bei der Siegerehrung aus den Händen der westfälischen Jugendwartin Lara Dietz ihre Siegerurkunde und das Westfalenemblem für ihren Westfalenmeistertitel im Blockmehrkampf Wurf entgegen. Greta Steffgen freute sich über den Gewinn des Bronzeranges und trauerte nicht dem verpassten Silberrang hinterher. Für beide ist es der größte Erfolg ihrer bisherigen jungen Karriere.